Nur noch ein paar Tage und dann ist es schon wieder soweit: Das Christkind steht vor der Tür und mit ihm die Zeit des Schlemmens und Genießens (böse Zungen behaupten auch, es sei die Zeit der Völlerei). Egal ob man nun gesittet zuschlägt oder sich den Bauch so lange vollschlägt, bis der erste Hosenknopf geöffnet werden muss, ein gutes Essen gehört zum Weihnachtsfest einfach dazu.
Im letzten Jahr gab es bei mir ein aufwendiges 4-Gänge-Menü, bestehend aus einer Düsseldorfer Senfsuppe, Schlutzkrapfen, veganem Boeuf Bourgignion und einem Bratapfel mit Marzipan und Vanillesoße. In diesem Jahr wird es nur einen Gang geben, der aber ebenfalls keine Wünsche offenlässt. Star der diesjährigen Weihnachtstafel ist ein veganes Bohnen-Kichererbsen-Meatloaf. Die Beilagen stelle ich euch dann im nächsten Post vor.
Meatloaf oder auf Deutsch auch der „gute alte“ Hackbraten scheint auf den ersten Blick so gar nicht vegan. Dank Bohnen, Kichererbsen und etlichem Gemüse wird der Klassiker aber ratzfatz zu einer fleischfreien Alternative, die auch euch ganz sicher das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Bei meinem Meatloaf habe ich auf die in meiner Familie seit Jahren genutzte Zubereitungsart gesetzt. Die Geheimzutat dabei heißt Zimt. Und genau dieses Aroma verleiht auch dem veganen Meatloaf einen unglaublich „runden“ Geschmack. Mit einer Soße zum niederknieen und einer süß-würzigen Glasur schlägt man da dann doch gleich noch ein zweites oder sogar drittes Mal zu. Aus diesem Grund wird der diesjährige Weihnachtsabend bei mir dann wahrscheinlich doch eher unter der Kategorie „Hosenknopf auf“ gelistet werden. Aber was soll‘s: Lasst es euch schmecken.
Zubereitung – Bohnen-Kichererbsen-Meatloaf
Den Backofen auf 200 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Die Möhren und den Sellerie raspeln, die Zwiebel in feine Stücke schneiden und den Knoblauch fein hacken. Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und zuerst die Zwiebel und den Knoblauch darin anschwitzen, nach 1-2 Minuten Sellerie und Möhrenraspeln hinzufügen und für weitere 1-2 Minuten anschwitzen. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Beiseitestellen.
Die altbackenen Brötchen grob zerkrümeln und mit der Sojamilch mischen und für ein paar Minuten ziehen lassen.
Die abgetropften Kichererbsen, die Bohnen und die Champignons in einem Mixer zusammen mit den Gewürzen (Worcester Soße, Sojasoße, Tomatenmark, liquid smoke, Zimt, Pfeffer und Salz) grob mixen. Das Ganze kann noch gern ein paar Stücke haben, so hat das Bohnen-Kichererbsen-Meatloaf später etwas mehr Biss. Die Mischung in eine große Schüssel geben und die Möhren-Sellerie-Mischung hinzugeben und gut miteinander verrühren.
Aus den 4 TL Leinmehl und den 4 TL Wasser sogenanntes „Lein-Ei“ mixen. Das dient zur Bindung eures Meatloafs. Die mit Milch aufgesogenen Brötchenstücke und die Lein-Eier ebenfalls zu der Kichererbsen-Bohnen-Gemüse-Mischung geben und durchkneten.
Aus der Masse könnt ihr dann euer Meatloaf formen. Das Ganze dabei schön festdrücken.
Die Soße zum Festtagsbraten
Für die Soße müsst ihr nun noch die restliche Möhre und den Staudensellerie in kleine Stücke schneiden sowie Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Rapsöl in einem großen Bräter erhitzen und das Gemüse darin anrösten. Mit dem Weißwein ablöschen.
Die Tomaten mit heißen Wasser überbrühen. Die Haut und die Kerne entfernen und in Stücke schneiden. Diese dann zu der Möhren-Sellerie-Mischung geben. Mit Salz, Pfeffer, Zimt und einer Prise Zucker würzen und mit 250 ml der Gemüsebrühe ablöschen. Die restliche Gemüsebrühe aufheben. Diese könnt ihr nach und nach in den Bräter geben, wenn der Gemüsesud zu fest wird.
Jetzt müsst ihr aus Alufolie eine „Schale“ bilden. Also ein großes Stück abreißen und die Ränder hochklappen und zusammenzwirbeln, sodass eine Schale entsteht. In diese Schale bettet ihr dann eurer Meatloaf. Die Meatloaf-Aluschale stellt ihr dann in euren Bräter mit der Soße.
Nun den Bräter (ohne Deckel) in den Ofen schieben. Das Ganze für ca. 45 Minuten backen. Ca. alle 15 Minuten etwas von dem Gemüsesud aus dem Bräter mit einem Löffel auf den Braten träufeln. In der Zwischenzeit könnt ihr die Glasur für das Kichererbsen-Meatloaf vorbereiten. Hierzu Tomatenmark, Ahornsirup, Apfelessig, Sojasoße und Paprikapulver miteinander vermischen. Die Glasur über das Meatloaf streichen und für weitere 25 Minuten backen.
Und nach der Backofen-Action …
Den Braten aus dem Ofen holen und für mindestens 15 Minuten in der Alufolie ruhen lassen. Noch besser ist es, wenn ihr den Braten einmal komplett auskühlen lasst und später nochmal warm macht. So setzt sich der Braten und ihr könnt schöne Scheiben abschneiden, ohne dass das Ganze auseinanderfällt. In der Zwischenzeit könnt ihr den Gemüsesud aus dem Bräter mit einem Pürierstab pürieren und die Sojasahne hinzugeben. Wenn von der Braten-Glasur noch etwas übrig ist, könnt ihr die Reste ebenfalls in die Soße geben. Wenn das Ganze zu fest ist, etwas Gemüsebrühe und noch einen Schuss Weißwein hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Zimt abschmecken.
Das Bohnen-Kichererbsen-Meatloaf auf einen Servierteller legen und in Stücke schneiden. Zusammen mit der Soße und leckeren Beilagen reichen.
Und das Beste: das Meatloaf lässt sich hervorragend am Vortag zubereite, das gibt dem Ganzen noch etwas mehr Festigkeit. Einfach im Ofen warm machen. So bleibt euch am Weihnachtstag mehr Zeit für die wichtigen Dinge.
Zutaten – Bohnen-Kichererbsen-Meatloaf
- 2 kleine Dose Kichererbsen
- 1 kleine Dose Canelloni-Bohnen
- 250 g braune Champignons
- 2 Stangen Staudensellerie
- 2 Möhren
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2 altbackene Brötchen
- 200 ml Sojamilch
- 3 EL vegane Worcester Soße
- 2 EL Sojasoße
- 2 TL Tomatenmark
- Ein paar Tropfen liquid smoke
- 3 TL Zimt
- Pfeffer
- Salz
- 4 TL Leinmehl
- 4 TL Wasser
- Rapsöl
- 1 Schuss Weißwein
Für die Glasur
- 4 EL Tomatenmark
- 2 EL Ahornsirup
- 2 EL Apfelessig
- 1 EL Sojasoße
- 1 TL süßes Paprikapulver
Für die Soße
- Rapsöl
- 1 Zwiebel
- 1 Möhre
- 4 Tomaten
- 1 Stange Staudensellerie
- Sahne
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- Zimt
- 250 ml Gemüsebrühe
- 75 ml Weißwein
- Sojasahne
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