Ich bin ein riesig großer Soßenfan. Für mich könnte ein Festtagsmenü eigentlich nur aus Quetschkartoffeln und einer ordentlichen Soße bestehen, dann bin ich glücklich, mehr brauch ich nicht. Da ich aber weiß, dass dies auf dem Teller nicht wirklich etwas her macht und wahrscheinlich auch nicht jeder so begeistert wäre wie ich, muss ich meine Soßenliebe etwas vertuschen und das funktioniert ganz hervorragend mit einer veganen Variante des klassischen Boeuf Bourguignon. Ganz einfach ohne Boeuf, aber mit ganz viel Gemüse. Und das Beste: der Bourguignon Eintopf bringt aufgrund der nicht zu vernachlässigenden Menge an Rotwein die beste aller Soßen schon ganz von alleine mit und das in großen Mengen und mit einem phantastischen Aroma. Wer da noch sagt Soße geht in vegetarisch bzw. vegan nicht der hat dieses Sößchen noch nicht probiert, denn sie schmeckt einfach himmlisch.
Der klassische Bourguignon Eintopf enthält, wie der Name schon sagt, als einen der Hauptbestandteile einen kräftigen Rotwein aus dem Burgund. Der zweite Hauptbestandteil ist Rindfleisch, ich ersetze dieses aber durch allerlei Wurzelgemüse, wie Rote Bete, lila Urmöhren, Petersilienwurzel und diverse Pilzen.
Das Tolle an dem Gericht ist, ihr könnt den Schmortopf ohne Probleme am Vortag ansetzen und zum eigentlichen Essen einfach nur noch schnell warm machen. So habt ihr am Festtag selbst mehr Zeit für eure Lieben (oder die diversen anderen Gänge). Als Beilage gibt es heute bei mir ein Sellerie-Kartoffelpüree. Es passen aber auch ganz wunderbar Klöße oder Kartoffeln dazu.
Bourguignon Eintopf – Zubereitung:
Zuerst bereite ich das Gemüse vor, so hat man später alles parat liegen. Das heißt also: die Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Den Knoblauch fein hacken. Die Rote Bete schälen und in 2-3 cm große Stücke schneiden. Die Möhren und die Petersilienwurzel ebenfalls schälen und in ebenso große Stücke schneiden. Die Pilze säubern und halbieren. Sehr große Exemplare vierteln.
Jetzt in einem großen Schmortopf das Olivenöl erhitzen. Die Zwiebelringe hinzugeben und alles gut anrösten, bis sie schön braun sind. Das dauert ca. 5 Minuten. Jetzt das Wurzelgemüse zu den Zwiebeln geben und alles für ca. 5 Minuten ordentlich mitanrösten. Anschließend die Pilze hinzufügen und ebenfalls nochmal für weitere 2-3 Minuten anrösten. Jetzt den Knoblauch zu den restlichen Zutaten geben und das Gemüse mit dem Zucker bestreuen und gut vermischen. Das Tomatenmark hinzugeben und ebenfalls anrösten lassen. Mit 2/3 des Rotweins ablöschen und alles gut vermischen. Die getrockneten Steinpilze in den Sud geben und das Gemüse mit Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel, Thymian, der abgeriebenen Zitronenschale und den zwei Sorten Paprikapulver würzen. Zum Schluss noch 2/3 der Gemüsebrühe hinzufügen.
Jetzt den Schmortopf mit dem Deckel verschließen und bei 180 Grad für 1 1/2 Stunden in den Backofen zum Schmoren geben. Zwischendurch immer mal in den Topf schauen und bei Bedarf Rotwein und Gemüsebrühe hinzugeben.
Da der Schmortopf die ganze Arbeit nun alleine macht, könnt ihr in Ruhe die Kartoffeln und den Sellerie schälen und in Stücke schneiden. Das Ganze in einen Topf mit Wasser und 1 TL Salz geben. Diesen erhitzen, bis das Wasser kocht und dann das Gemüse auf kleiner Flamme für ca. 25 Minuten weich kochen. Das Wasser abgießen. Milch zu den Kartoffeln geben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Mit einem Kartoffelstampfer gut zerquetschen, bis keine großen Stücke mehr sichtbar sind und sich eine fluffige Konsistenz ergeben hat. Mit etwas pflanzlicher Butter abschmecken und ggf. nochmal nachwürzen. Püree warm stellen oder vor dem servieren noch einmal kurz erwärmen.
Nach der Garzeit den Schmortopf öffnen, die Soße abschmecken und bei Bedarf mit etwas Maisstärke andicken oder mit einem Schuss Rotwein oder Gemüsebrühe verdünnen.
Wenn der Bourguignon Eintopf fertig ist, das Püree mit einem Servierring auf Tellern verteilen und das Schmorgemüse auf das Püree geben. Dazu passt ein kleiner, frischer grüner Salat.
Zutaten (für 4 Personen):
Für den Eintopf:
- 2 EL Olivenöl
- 4 große Zwiebeln
- 6 Knoblauchzehen
- 2 frische rote Bete Knollen
- 6 Urmöhren (lila Möhren)
- 4 Petersilienwurzeln
- 450 g Kräuterseitlinge
- 500 g braune Champignons
- 4 Zweige Thymian
- 4 EL Tomatenmark
- 10 g getrocknete Steinpilze
- 1 Flasche kräftiger Rotwein
- 1 l Gemüsebrühe
- 2 EL Majoran
- 1 ½ TL Kümmel
- 4 EL süßes Paprikapulver
- 2 TL geröstetes Paprikapulver
- 4 TL brauner Zucker
- Abgeriebene Schale einer halben Zitrone bzw. 2TL
- Salz
- Pfeffer
Für das Püree:
- 1 kg Kartoffeln
- 300 Sellerie
- Pflanzliche Butter
- Ca. 250 ml ungesüßte Mandelmilch
- Muskatnuss
- Salz
- Pfeffer
Danke für das Rezept! Ich werde den Bourguignon Eintopf nachkochen!
Hi Wiebke, das sieht mega köstlich aus, so schön herzhaft. Muss ich unbedingt mal ausprobieren. Einen schönen Abend noch, liebe Grüße von Sharon 🙂
Wow das sieht sooo lecker aus und ist ja sogar vegan, hihi perfekt für mich=) Zu Weihnachten ist nun schon alles geplant, aber ich habe den Eintopf trotzdem direkt abgespeichert, schmeckt auch noch danach;)
Liebe Grüsse,
Krisi
Pingback: Weihnachtsbraten deluxe – Bohnen-Kichererbsen-Meatloaf - the greendorf
Liebe Wiebke, vielen Dank für dieses unglaublich köstliche Rezept! Du bist eine phantastische Köchin und dieses Essen schmeckt einfach pur nach „Frankreich-Urlaub“!. Mit diesem Gericht konnte ich sogar meine fünf „eingefleischten“ Männer im Hause von der veganen Küche überzeugen und es wird ab jetzt unser Festtagsessen!
Abgerundet habe ich es übrigens vor dem Servieren mit frischer Petersilie .
Liebe Grüße Freya
Herzlichen Dank für dieses mega leckere Rezept – einige Freunde waren ganz hin und weg wie herz- und schmackhaft ein Gericht ganz ohne Fleisch sein kann 🙂
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Rezept
Sehr sehr lecker …. kann man wegen der Pilze den Eintopf auch einfrieren??
Habe gerne Vorrat wenn es schnell gehen soll
Herzlichen Dank für deine Antwort
Hättest du noch eine Idee zu Rotkraut und Spätzle als vegetarische Gulasch Variante??
Ich hab den Eintopf schon ein paar mal eingefroren und das klappt super. Meinst du Alternative zu den Beilagen? Ich es dazu am liebsten Kartoffeln. Die kann man dann mit der Soße „matschen“ – ein Gedicht. Und dazu gibt es Möhren mit einem Hauch Ahornsirup 😉
…gerne wüsste ich, ob das Gemüse nicht “matschig” wird, wenn es so lange schmort???? Ansonsten klingt’s megalecker 🙂
Tatsächlich wird es nicht matschig. Hat eine weiche aber gute Konsistenz. Ich kann dir das Gericht wirklich sehr ans Herz legen.
Liebe Grüße
Wiebke
Vielen Dank für die Info. Ich hab’s jetzt für den 1. Weihnachtstag fest eingeplant und bin schon sehr gespannt, wie’s schmecken wird 🙂🥘
….nicht zuviel versprochen! Eigentlich habe ich für morgen vor gekocht. Wenn ich aber so weiter vom wirklich köstlichen Gericht nasche, ist morgen nichts mehr übrig😂😂😂 Danke für das tolle Rezept und schöne Weihnachtstage 🎅🎄
Toll! Das freut mich total!
Hallo,
Ich möchte das Rezept zu Silvester nachkochen, frage mich aber was „geröstetes Paprikapulver“ ist und wo ich das herbekomme.
Viele Grüße
Anja
Geräuchertes Paprikapulver bekommst du mittlerweile in fast jedem gut sortierten Supermarkt. Im Bio- Supermarkt auf jeden Fall. Manchmal heißt es auch „smoked“ oder „smokey“. Ich finde zwar, dass das geräucherte Paprikapulver den besonderen Kick gibt. Es geht aber auch ohne, wenn du gar keines bekommst.
Liebe Grüße
Wiebke
Liebe Wiebke,
habe das geräucherte Paprikapulver noch gefunden und es sollte nicht fehlen, da es dem Gericht das herzhafte Aroma verleiht. Der Schmortopf war jedenfalls echt lecker, und die Soße kommt einem ˋoriginalen´ Bourguignon wirklich sehr nahe. Dass Wurzelgemüse und Pilze selbst anders als Fleisch schmecken, ist natürlich klar.
Ich würde die Kräutersaitlinge das nächste Mal etwas kleiner (in Sechstel) schneiden, da sie am festesten bleiben. Die Petersilienwurzeln (für mich das Leckerste) eher groß lassen, da sie recht weich werden. Hatte noch eine Viertel Sellerieknolle, die mit rein kam.
Zu den Portionen: Der Schmortopf reicht locker für 5 hungrige Personen. Überhaupt sollte der Topf wirklich groß sein, in unseren runden Creuzet passten die Zutaten mit Ach und Krach rein. Herzlichen Dank für das tolle Rezept, das wir sicher nochmals nachkochen werden.
Wunderbar aromatisch, elegant, sättigend. Ein tolles Gericht, das noch dazu umwerfend aussieht. Keiner wird Fleisch vermissen!
Hallo. Gelingt das Rezept auch mit einem ofenfesten Topf, wenn kein Schmortopf vorhanden ist? Muss dann etwas spezielles beachtet werden?
Viele Grüße
Martina